Jaja, wenn man besser werden will am Schlagzeug muss man üben. Oft übt man dann ein bisschen aus dem Buch, spielt ein paar coole Grooves und denkt sich, hey ich bin doch gut was soll ich noch groß üben. Das war es dann mit mit dem guten Vorsatz. Ich hatte dann mal die Idee Tipps und Tricks für die Selbstmotivation zu geben doch ich dachte mir, nun gut irgendeiner wird das sicher schon mal gemacht haben, und siehe da, der „Superprof“ hat das schon gemacht. Okay nun ist das eine Seite zum vermitteln von Lehrkräften, aber die Tipps zum Üben sind allgemeingültig und eine gute Ausgangsbasis für jedes Instrument, hier aber im speziellen auf das Schlagzeug abgestimmt. Eine gute Ausgangsbasis für den Schlagzeuger der endlich anfangen will, und zwar ernsthaft, sein Drumspiel zu verbessern.
Eins einmal vorweg. Verabschiede dich vom Gedanken ein oder zweimal in der Woche üben zu wollen. Nicht weil Du so keine Fortschritte machst, sondern weil man es generell nicht einhält. Die Abstände sind zu groß. Schlagzeug spielen ist ein Hobby, das bedeutet regelmäßiges auseinandersetzen damit. Die Frage ist doch warum du Schlagzeug lernen willst. Na….? Richtig! Weil Du Spaß an der Musik hast. Du hast Lust in einer Band zu spielen und das so schnell wie möglich. Also solltest Du gerade in der Anfangszeit möglichst täglich üben. Womit wir auch schon beim ersten Tipp sind.
1. Entwickle eine Routine beim Schlagzeug üben
Suche Dir eine Zeit in der Du täglich üben kannst. Es reicht völlig aus wenn es nur 15 – 30 Minuten sind. Das kann morgens vor der Arbeit, Abends nach dem Abendessen oder wann auch immer sein. Nur wenn Du das durchhältst wirst Du sehr schnelle Fortschritte erzielen. Du wirst irgendwann an den Punkt kommen wo Du gar nicht mehr anders kannst. Es wird Dir etwas fehlen wenn Du nicht übst. Du wirst ein schlechtes Gewissen bekommen weil Du es mal nicht geschafft hast. Das ist der Zeitpunkt wo Du den ersten und wichtigsten Schritt geschafft hast. Tägliches auseinandersetzen mit dem Hobby ist für die meisten Hobbys eine Selbstverständlichkeit, bei Musikinstrumenten scheint dies nicht der Fall zu sein. Das liegt wahrscheinlich daran dass es mit einem größeren Aufwand verbunden ist als z.B. Lego Modelle zu bauen. Das ist korrekt, dafür kannst Du dann etwas was nicht jeder kann.
2. Setze Dir kleine Ziele
Wer sich gleich ein großes Drum Solo vornimmt wird schnell frustriert sein. Gerade wenn die Noten noch Neuland für Dich sind solltest Du Dir kleine Ziele setzen. Ändere ein Ziel erst wenn Du es erreicht hast. Ein Ziel kann z.B. sein einen Beat den Du noch nicht beherrscht in einem bestimmten Tempo spielen zu können. Setze dir das Zieltempo als Wochenziel und arbeite täglich an kleinen Steigerungen.
Beispiel: Du möchtest einen bestimmten Beat im Tempo 130bpm spielen können ohne jedesmal den Rhythmus zu verlieren. Dann setze Dir für den ersten Tag das Ziel den Beat fehlerfrei in Zeitlupe zu spielen. Am nächsten Tag setzt Du Dir das Tempo 80bpm zum Ziel. Dann 90, 100, 110, 120 bis Du 130 erreicht hast. Schaffst Du es nicht mache in der nächsten Woche weiter, schaffst Du es früher setze Dir ein neues Ziel.
3. Halte Dich an einen Übeplan
Einfach drauflos spielen ist kein Üben sondern jammen, das solltest Du Dir als Belohnung beim erreichen der kleinen Ziele aufheben. Versuche Dich an einen Übeplan zu halten. Ein gründliches WarmUp mit Rudiments ist ein guter Start in die Übesession. Danach arbeitest Du dann möglichst konzentriert an deinem kleinen Ziel für diesen Tag. Zum Schluss dann noch einen Song den Du gerne beherrschen willst.
4. Alles erstmal in Zeitlupe üben
Versuche alles was du übst erstmal in Zeitlupe zu üben. Der Mensch merkt sich negative Dinge besser als positive. Soll heißen, eingeübte Fehler sind sehr schwierig wieder auszubügeln. Wenn Du immer an der gleichen Stelle stecken bleibst dann verringere das Tempo. Spiele in dem Tempo welches Dir ein fehlerfreies Spiel der entsprechenden Stelle ermöglicht. Wiederhole es ein paar mal in diesem Tempo und steigere es dann Schritt für Schritt. Du wirst sehen das es gar nicht so lange dauert neue Sachen zu lernen.
5. Übe mit einem Metrum
Nichts ist schlimmer als Schlagzeuger die das Tempo nicht halten können. Übe die meiste Zeit mit einem Metrum, das muss nicht unbedingt ein Klick vom Metronom sein. Such dir ein Lied aus das dir gefällt und in die Taktart passt in der deine Übung steht. Wenn Du z.B. Triolen langsam üben willst kannst Du z.B. mit Cryin‘ von Aerosmith üben. Im 4/4tel Takt gibt es tonnenweise Musik in den unterschiedlichsten Tempi. Du lernst so das Tempo zu halten, es macht mehr Spaß und Du lernst die Stücke besser kennen. Das kann nützlich sein wenn Du Sie mal mitspielen willst.
6. Übe am besten nur Stellen die Du nicht kannst
Es macht keinen Sinn Sachen zu üben die Du bereits gut beherrschst. Die Ausnahme bildet hier das WarmUp, das ist in der Regel dazu da die Körperfunktionen zu schulen und Bewegungsabläufe einzustudieren. Alles andere solltest Du Ad Acta legen sobald Du es kannst. Suche Dir was neues was Du Üben kannst. Täglich, wöchentlich, monatlich, wie auch immer Dein Fortschritt ist. Halte Dich nicht mit Dingen auf die Du kannst, die sind dann für die praktische Anwendung im Spiel mit der Band oder beim freien Spiel zu Play Alongs.