Das WarmUp für Schlagzeug ist eine Reihe von Übungen die man am Anfang seiner Probesession machen sollte. Sinn dabei ist es die elementaren Bewegungen zu verbessern und zu optimieren. Für diese Art des Übens benötigen wir auch nicht unbedingt ein Schlagzeug es geht genauso gut auf einem Drumpad, einem Tisch oder auf dem Fußboden. Man braucht also nur seine Sticks und am besten ein Metronom.
Die Übungen in unserem Leitfaden sind jeweils mit Buchstaben gekennzeichnet. So ist es für den Lehrer angenehmer die zu spielende Übung anzusagen. „Wir spielen heute die Übung 1A“, ist unmissverständlicher als z.B. „Wir spielen die Übung 1.1“.
Es ist nicht notwendig alle Übungen jeden Tag durchzuspielen. Anfangs ist es ratsam erstmal Nur 3 – 4 Übungen auszuwählen und diese dafür konzentrierter und exakt zu üben. Übung A sollte immer dabei sein. So kann der Tagesplan dann wie folgt aussehen.
- 10x No. 1A
- 10x No. 1D
- 10x No. 1E
- 10x No. 1G
Nach einer gewissen Zeit werdet ihr schon selber merken welche Übungen Euch Probleme bereiten und welche Euch leicht fallen. Übt immer die Übungen die ihr nicht könnt.
WarmUp für Schlagzeuger – Übung No. 1A
Wir spielen einen ganz normalen Single Stroke (Wechselschlag), ähnlich wie bei unseren ersten Schlagzeug-Übungen mit der Notation mit dem Unterschied das wir uns jetzt auf bestimmte Aspekte konzentriere. Am wichtigsten ist am Anfang eine lockere und ausgewogene Stickhaltung. Dies kann man schlecht schriftlich erklären. In der Einführung 2 gibt es einige Tipps, Tricks und Video Empfehlungen dazu.
Wir achten also peinlichst genau auf ein lockeres Spielgefühl und fangen gaaaaaaaaanz langsam an. Alles kann, nix muss. Es ist nicht notwendig, nein es ist eher kontraproduktiv, gleich das Tempo aufs Maximum zu steigern. Lockeres Spielgefühl und schön auf das Metronom achten. Wir spielen die Reihen erstmal im langsamen Tempo 80 – 100 ist hier eine gute Ausgangsbasis für Anfänger. Wenn Du mit den Noten noch nicht so vertraut bist dann schau nochmal in die Grundlagen der Schlagzeug Notation.
WarmUp für Schlagzeuger – Übung No. 1B
Neben dem Wechselschlag ist auch das Training für die schwächere Hand sehr wichtig. Wir spielen als Rechtshänder am Schlagzeug ohnehin schon viel mehr Noten mit der stärkeren Hand. Das tägliche WarmUp ist eine gute Möglichkeit die schwächere Hand mehr in das Spiel mit einzubeziehen.
Für Linkshänder ist diese Übung gerade in der Anfangszeit sehr wichtig um die rechte Hand hier etwas zu fordern. In der Übung No. 1B spielen wir auf jeder Hand immer acht Schläge nacheinander. Das ist eine super Möglichkeit zu überprüfen ob die schwächere Hand genauso agiert wie die starke. Hinterfrage deine Spielweise jeden Tag und beobachte auch die Stickhaltung beim spielen. Manchmal sind es nur ganz einfache Fehler die unser Spiel elementar verschlechtern. Z.b. eine komplett ungünstige Stickhaltung in der schwächeren Hand.
WarmUp für Schlagzeug – Übung 1C
Gerade bei schnelleren Tempi kommt man bei 8 Schlägen gerne mal aus dem Takt weil die Ausdauer noch nicht so ausgeprägt ist. Hier ist es hilfreich die Anzahl der zu wiederholenden Schläge zu minimieren. Übung 1C besteht nur aus 4 aufeinanderfolgenden Schlägen pro Hand und eignet sich besonders um das Tempo zu forcieren. Wenn du also auf Speed trainieren willst, dann ist dies eine der ersten Anlaufstellen für deinen Start in den Tag.
Double Stroke Roll – Übung 1D
Der Double Stroke Roll, im deutschen auch offener Wirbel genannt, ist die häufigste Form des Wirbels. Die Übung 1D ist sozusagen der erste Schritt zum echten Wirbel. Noch mehr als in den vorherigen Übungen solltest Du darauf achten das die Schläge locker und gleichmäßig ausgeführt werden. Wenn Dir der Single Stroke (1A) keine Probleme mehr bereitet, dann sollte die Übung 1D im täglichen Übungsplan ganz oben stehen.
Der Start im Paradiddle – Übung 1E
Der Paradiddle gehört neben dem Single- und Double Stroke zu den Grund-Rudiments die man mindestens beherrschen sollte, im Grunde ist es einfach nur eine Kombination aus Single- und Doublestrokes. Diese drei sind aus dem modernen Drumming gar nicht mehr wegzudenken. Oft nutzt man sie auch unbewusst, manchen Drummern ist gar nicht klar das sie einen Paradiddle spielen. Beachte bei dieser Übung den jeweils ersten Schlag des Taktes, von diesem geht die Energie für die restlichen 3 Schläge aus. Man kann sich das etwas besser vor Augen führen in dem man bis 4 zähl und die 1 dabei etwas lauter ausspricht. Also 1-2-3-4 – 1-2-3-4 usw.
Beispiele für das Zusammenspiel mit der Bassdrum
Oft spielen wir die obigen Muster auch mit der Bass Drum zusammen. Dies stellt viele Schüler welche die Grundspieltechniken auf der Snare gut beherrschen aber noch nie mit der Bass Drum zusammen gespielt haben öfter vor große Probleme. Daher ist es sinnvoll am Ende des WarmUps eine der obigen Übungen auch mit der Bass Drum zusammen zu spielen. Die drei unten anstehenden Notenbeispiele zeigen wie sowas aussehen kann.
Der richtige Trainingsplan für unser WarmUp
Wie Anfangs bereits erwähnt, ist es nicht notwendig alle Übungen vom WarmUp für Schlagzeug durchzuspielen. Sucht euch lieber ein paar wenige aus und übt diese sehr konzentriert und achtet dabei auf Euren Rhythmus und die Stickhaltung. Übung 1A sollte anfangs immer in Eurem Trainingsplan enthalten sein, den Rest könnt ihr nach belieben zusammen stellen. Gehen wir mal von 4 Übungen aus dann könnte ein 6 Tage Plan wie folgt aussehen. Übe am besten immer mit einem Metronom
Die zehn Wiederholungen sollten in jedem Tempo gespielt werden, am besten erstmal in 10er Schritten, also Tempo 80, 90 dann 100 usw. So ist man dann ca. 15 Minuten mit dem WarmUp beschäftigt. Nehmt Euch die Zeit dafür, reserviert die ersten 15 Minuten für die Optimierung Eurer Basics, vieles fällt Euch später dann leichter und Euer Tempo steigert sich von ganz allein. Durchhalten, regelmäßig und konzentriert üben.